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Um 5 h schon verlangte ich unter einem Vorwand Licht und hing Therese ganz unvermutet das Ridicül an den Arm, darin waren die Strümpfe, in einem anderen Paket waren die 100 Ellen Bänder, im 3. Zuckerwerk. Therese wurde überrascht. Nina kam später und brachte ihr ein silbernes Lichtscher-Tatzerl nebst artigen Versen. Die Galvani schickte ihr schön mit Perlen gefasste Ohrgehänge. Ich ging zum Grafen, machte einige Kommissionen, dann nach Hause. Um Therese eine Surprise zu machen, lud ich die Tante und Rosalie und Scheiger ein. Nach Tisch fuhren Therese, Scheiger, ihr Carl, Rösner, Frau und ich nach Dornbach. Es war ein angenehmer Tag. Wir bestiegen den Berg, besuchten das Grabmal, übersahen vom großen Lusthaus die prächtige Aussicht und schöne Anlage des Gartens, kamen zum Tempel und Schwanenteich, mit vielem Schweiß endlich zur Aussicht oder Moritz-Ruhe. Der Invalide Sackl (?) führte uns herum. Um ½ 7 h, schon war es finster, kamen wir beim Schloss an und fuhren in die Stadt. Therese ging zur Scheiger, ich in beide Theater, im Burgtheater „Repressalien“, „Marktschreier“ und „Kohlenbrenner“, im Kärntnertor-Theater. Dann holte ich Therese ab, welche einen schönen Rosenring mitbrachte, welchen ich Scheiger um 141 fl. abkaufte.
Band 04 (IV.), Seite 21v
15.10.1801
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