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Früh ging ich zum Grafen und klagte mit ihm, dass es unaufhörlich regnet. Therese hatte Probe von der „Edlen Rache“ im Kärntnertor-Theater. Ich ging um 11 h ins Bureau, da übergab mir Wokurka den Sack aus Tabor mit meinem Gehstock, wofür ich ihm 10 fl. zahlte. Nur schade, dass die Haube so dunkel ausfiel, und nicht grau meliert, wie ich es verlangte. Mittags speisten wir allein, nach Mittag wurde gearbeitetet. Abends ging ich ins Wiedner Theater, „G....hass (?)“, Schauspiel in 4 Akten; Therese fuhr mit den Benkóischen. Mayer und Peter begleiteten mich, ersterer ging zur Pepi. Ich durchging alle Stöcke und lachte über die angeschlagenen Bierpreise. Das Stück gefiel mir nicht, ich hatte viel Langweile. Das Spektakel war nicht auffallend genug rangiert; die 45 Mann Kavallerie marschierten im Hintergrunde und machten fatalen Staub. Nach dem Stück wurde Kupfer, die Wimmer und Schikaneder vorgerufen. Wir – Mayer, Peter und ich – begleiteten die Damen zum Wagen, dann machten wir den Spaß und stiegen hinten auf. Es bekam uns übel; wir standen schlecht, wurden außerordentlich geprellt und waren stets in Gefahr, herunterzufallen.
Band 04 (IV.), Seite 18v
12.09.1801
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