|
1491
1801
9
3
Um 7 h sang oder probierte Therese etwas ihrer Arien, dann fuhren wir mit den beiden Benkóischen Mädchen in den Augarten. Es war ein schönes Konzert; Therese sang mit vieler Kunst und großem Beifall. Nach der Musik fuhren wir in die Stadt. Therese und ich arbeiteten, dann ging ich zur Barany und Stessel. Diesem brachte ich meine Handdruckerei und speiste mit ihm im Augarten. Therese speiste bei Schmirer, die Benkóischen freuten sich herzlich ihrer Gesellschaft. Um ½ 4 h hörte ich, dass Carl – weil der Schuft seine Geliebte Lefèvre, welche sich in Dornbach aufhält, nicht finden wollte – Therese auf heute im Burgtheater in „Molinara“ ansagte. Ich geriet beinahe in Wut, weil ich diesen Kniff im Augenblick durchsah, und ärgerte mich so sehr, dass mir elend wurde. Therese trat also in dieser elenden Oper, welche niemand mehr sehen mag, zum ersten Mal auf. Um 7 h ging ich ins Kärntnertor-Theater „Bettelstudent“ und „Alceste“. Therese fuhr ins Burgtheater; zu Beginn der Symphonie erschien Lefèvre, schon angezogen und schmälte, dass man sie nicht mit dem Wagen abholte. Therese fuhr nach Hause und ließ mir die Nachricht sagen, dass sie nicht spielte.
Band 04 (IV.), Seite 17r
03.09.1801
|