Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1488]

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Therese ging in die Kassa, ich in die Theaterkanzlei. Sie meldete Pfersmann, dass sie singen wird, aber in der „Zauberflöte". Mittags war Eckhart bei uns. Nach Mittag waren wir beide zu Hause und arbeiteten. Abends ging Therese zur Schmirer, ich mit Klimbke wegen des Grafen Wägen zum Brandmayer, dann im Burgtheater ins Orchester „Die Indianer in England“ von Kotzebue. Im ersten Akt ereignete sich diese Anekdote: Die Mad. Müller (?) sollte ihrem Vater, dem Podagristen Smith seinen Wagensessel fortrollen, und sie verwickelte in einem Rad ihr Kleid so sehr, dass sie nicht mehr vom Fleck konnte. Mad. Smith - Nouseul - und ihr Sohn Samuel – Schüller - waren eben im Gespräch begriffen, als sie sich mit ihrem Kleid nicht helfen konnte. Das Publikum wurde schon laut, Nouseul und Schüller halfen, und endlich stieg der Podagrist von seinem Sessel und ging hinein, welches Lachen erregte. Schüller wollte wichtig sein und sagte: „Wo blieben wir stehen, liebe Mama ?“ Nouseul antwortete sehr ernsthaft; „Hier !“ und wies auf den Boden; dies machte nochmals lachen.
Band 04 (IV.), Seite 16v
31.08.1801
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