Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1472]

1472
1801
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Maria Himmelfahrt. Regen und kalter Wind, welche uns die Promenade auf dem Weinweg vis-à-vis der Schmelz verdarben. Um 8 h waren wir in der Messe vom Herrn Bergrat, nach selber wurde im Saal gefrühstückt. Den Vormittag schlichen wir herum, lasen, spielten im Saale Volan (?). Therese und Nina waren wegen Quarins unhöflichem Betragen düster, Nina weinte öfters. Dies stimmte mich um, ich wünschte mich weg. Bis zur Tafel gelitten wurde, schlich ich im Hofe herum. Das Mittagsmahl war heute nicht froh, es ist nicht so, wie es am ersten Tag war. Nach Tische ging ich in mein Zimmer, las, schrieb; Therese arbeitete an Eckharts Brieftasche. Gegen Abend führte der Schreiber Wappler Therese und mich gegen Gloggnitz auf den Weinweg. Mir gefiel der Spaziergang recht sehr und heiterte mich auf. Abends war Quarin in seiner fatalen Laune. Beim Souper saß ich neben St. Albin, er heiterte mich auf, wir scherzten und sangen. Nach dem Essen fingen wir aus voller Brust „Freut euch des Lebens“ zu singen an.
Band 04 (IV.), Seite 14r
15.08.1801
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