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In Schottwien. Erst um 7 h erwachten wir. Um 8 h gingen wir zur Messe, dann in den Garten zum Frühstück. Quarin lag noch und frühstückte im Bett. Um 9 h gingen Therese und ich auf die Klamm, ein hoher Felsen; die Hitze machte den Weg äußerst beschwerlich. Dreiviertel Stunden gingen wir hinauf, Therese konnte nicht weiter und blieb auf der Hälfte des Berges sitzen. Auf dem Gipfel ein verfallenes Schloss, welches der Eigentümer Graf Walsegg einem Schottwiener Maurer um 16 fl. verkaufte, neben eine Kirche, Pfarrhof, Schulmeisterwohnung und Taverne. Die Aussicht auf den Semmering, die Grenze zwischen Österreich und Steiermark, nach Maria Schutz und verschiedene Werke bei Schottwien ist groß und malerisch schön. Der Schulmeister öffnete mir die Kirche und führte mich in den Ruinen des alten Schlosses herum. Ganz durchnässt und matt kamen wir nach 11 h zurück. Wir kleideten uns um und gingen um ½ 1 h zum Speisen. Quarin war so galant, Pfaller und seine Frau so gütig, es auszurichten, dass ich bis Montag hierbleiben und meine Pferde fortschicken möchte. Ich könnte Montag mit Michael Pfaller, welcher morgen erwartet wird, mit Therese nach Wien fahren. Mir gefällt es hier so gut, dass diese Nachricht alles Unangenehme überwog und ich sie recht gern annahm. Therese schrieb gleich der Sepherl, gab dem Hiesel den Brief samt Koffer und der übrigen entbehrlichen Bagage mit und schickte ihn nach Mittag nach Wien. Um 3 h spielte Quarin mit Perinelli, wir gingen nach Schottwien, die Perinelli begleitete uns und wir besuchten sie. Da wurde geschwatzt, Kaffee getrunken, dann gingen die junge Frau mit Nina den Markt durch zum Posthaus, zeigte mir den Eingang zum Adlitzgraben. Um ½ 7 h kamen wir über die Wiese zurück. Quarin rufte alles zusammen, St. Albin, Nina und Therese mussten singen, abwechselnd wurde geplaudert, um 8 h wurde soupiert. Quarin und die Braunmüller schärften miteinander ihren Witz, nachher wurde noch etwas gesungen. Um 11 h lagen wir.
Band 04 (IV.), Seite 14r
13.08.1801
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