Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1448]

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1801
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Abwechselnd Regen. Vormittags war ich zu Hause. Mittags speisten Kárner und Seitz bei uns. Ersterer erzählte mir, dass er mit dem Fürsten über zwei Punkte noch nicht einig sei, nämlich wegen einer Inskription, dann, dass er auch fremde Agentien annehmen kann; dies erfreute mich nicht sehr. Übrigens waren wir bei Tische guter Laune. Nach Tische führte die Weinmüller die Grünberger auf; wir plauderten und blieben bis 5 h beisammen. Therese besuchte im 2. Stock die Schreibers; mich rufte Seitz um mit der Bartenstein und ihm nach Hütteldorf zu fahren. Wir fuhren, sahen ihr halb wüstes Haus und Garten; dann strichen wir durch das nahe Gehölz, freuten uns der schönen Gegend, besuchten auch meine Muhme, der wir zum Namensfeste – Magdalena – gratulierten. Seitz und Bartenstein besuchten eine gewisse Eisenkohl (?), ich blieb indessen bei der Muhme. Nachher wolten wir im Bräuhaus soupieren, bekamen aber nichts. Es war eine heitere Mondnacht. Nach 9 h fuhren wir nach der Stadt. Therese ängstete sich schon als ich erst um ½ 11 h nach Hause kam. Das Angebinde der Galvani muss ich erinnern. Therese schickte ihr in einem schön lila, weiß mit Blumen gemalten und vergoldeten Blumentopf einen Nelkenstock. Dazu schrieb ich einen artigen Vers und schickte ihr beides früh durch die Sepherl. Angenehm und freudig wurde sie überrascht und so erreichten wir unseren Zweck.
Band 04 (IV.), Seite 10r
22.07.1801
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