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Heiter. Früh ließ mich Quarin rufen, dann ging ich zum Grafen und in die Michaelskirche, wo ich Therese im neuen Kleid fand. Ich schlich mit ihr, der Schmirer und Marinelli herum, dann begleitete ich sie zur Cavalieri. Mittags ging sie zur Willmann, welche lag. Bei uns speiste außer der Tischlerin niemand; Therese besuchte nach Tische die Uhrmacherin, Schmirer und schenkte den Abend der kranken Willmann. Ich las bis 4 h, dann ging ich mit Scheiger, beiden Zimmerherren und der Toinett das Brigittenfest zu sehen. Ich war überrascht; die vielen Zelte mit Musik, die Lebzelter, Wirte, die Dudelsackpfeifer, Leierer, die vielen Tausend im Gras gelagerten Menschen, das Jauchzen und Lärmen der Zecher, alles dieses unterhielt mich. Wir gingen langsam durch den Augarten in die Stadt ins Kärntnertor-Theater „Menschenhass und Reue“, Iffland als Bittermann, Schüller als Peter, gefielen, aber auch nicht mehr. Ich war sehr echauffiert und kühlte mich mit Gefrorenem ab. Nach dem Theater gleich nach Hause und ins Bett; ich war sehr müde. Schon war ich halb im Schlaf versunken, da kam erst Therese.
Band 04 (IV.), Seite 7r
21.06.1801
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