Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [140]

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1797
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Namensfest meines lieben v. Kárner. Heute ging ich zum ersten Mal in meinen ungarischen Kleidern, fuhr schon vor 8 h in die Stadt und machte ihm meinen herzlichsten Glückwunsch. Nachher ging ich zu den Gassmannischen in meinem ungarischen Kleide; frühstückte bei der Reine. Seitz und ich gingen gegen 12 h zur Huber, Fleischaufseherin im Bürgerspital, schwätzten ein Weilchen. Gegen 12 h holte ich die Amalie ab, ging mit ihr wegen Gratulation zum v. Kárner und dann zum Diner zum Brandl. Da waren v. Kárner, Seitz, Oberstwachtmeister v. Bavie (?), Baumann, Frau, dann ihre Gesellschafterin, eine Mlle. Chaton, ich, Dr. Filkuka und die Familie vom Haus. Nach Tisch spielte man Lotto; bis 7 h spielte ich mit und verlor bei 3 fl. Dann ging ich ins Nationaltheater, wo die Oper „Un passo ne fa cento“ gegeben wurde. Therese Gassmann sang sehr schön und hat mir allein die Stunde angenehm gemacht. Nach dem Theater ging ich nochmals zum Brandl, fand aber die Gesellschaft nicht mehr beisammen. Baumann und Frau waren eben beim Gehen, und so empfahl ich mich ebenfalls und trollte mich nach Hause.
Band 01 (I.), Seite 13v
27.12.1797
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