Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1388]

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Früh mit Therese zum Brandmayer, ins Bureau, zum Quarin, welcher außerordentlich galant war und mir seine goldene Kette als Rector magnificus zeigte. Er ließ uns Montag zur Tafel laden. Dann zum Grafen, welcher heute ankam. Therese hatte Probe von „Achille“. Wir speisten allein; während dem Essen brachte der Tapezierer das zweite Canapé. Nach Mittag war ich zu Hause. Therese besuchte die Großbauer und Tomeoni wegen der Sepherl ihrem Bruder. Abends im Burgtheater „Molinara“. Ich war im Kärntnertor-Theater, zum ersten Mal „Die Königin der schwarzen Inseln“, Buch von Schwaldopler, Musik von Anton Eberl; missfiel. Beim Anfang der Oper ließ mich Walther, welcher mich im Theater aufsuchte, nicht vom Fleck; ich musste mit ihm auf’s Theater und ihm einen Brief an seine Elise aufsetzen, worin er ihr die Erlaubnis zur Vermählung und die Versicherung schrieb, dass der Fürst ihm Zulage geben und sie lebenslänglich versorgen wird. Zum Ende des 1. Aktes kam ich wieder, konnte aber die Oper schwer ausdauern.
Band 04 (IV.), Seite 3r
23.05.1801
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