Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1363]

1363
1801
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Kalt und windig. Den ganzen Morgen und Vormittag bis ½ 1 h brachte ich beim Grafen zu, der endlich weg reiste und ein Monat ausbleiben wird. Therese war in der Theaterkasse; wir trafen auf dem Josephsplatz zusammen und gingen nach Hause. Wir speisten allein; ich unterhielt mich mit unserem Hauswesen und rangierte schon manches zum Ausziehen. Therese arbeitete bis ½ 7 h, ging dann mit der Agnes zum Konzert bei Schmirer. Ich blieb den 1. Akt im Kärntnertor-Theater „Mohrin“; es war voll und das Schauspiel gefiel. Charles und ich kamen auf der Stiege zusammen. Wir besuchten also auch das Konzert und blieben bis ½ 11 h. Die Unterhaltung war angenehm und ungezwungen. Der junge Lessel, Schüler von Haydn, ein Pole, gab ein Terzett, von ihm selbst komponiert, auf das Pianoforte, Horn und Klarinette, welches einige ganz artige Gedanken hat, etwas langweilig wird, besonders durch öftere Wiederholungen und nur zu sehr den Anfänger verrät.
Band 03 (III.), Seite 43v
30.04.1801
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