Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1342]

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1801
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Um 8 h ging ich wegen Quartier zum Lichtenstein, zur Barany, zu den Unteren Jesuitern, wo heute das Amt von Haydn gemacht wurde. Zwischen dem Amt ging ich zu Weinmüller und nach selbem in den großen Hörsaal. Im Namen des Kaisers war Laschansky (?) da und der Dekan hielt eine Rede. Therese sang und fuhr nach der Kirche zur Ascher, wo sie mich erwartete. Wir gingen über den Graben und sahen, dass heute wegen Entbindung der Kaiserin beide Theater frei sind. Die Scheiger begegnete uns mit ihrem Carl und wir führten den raschen Entschluss aus, wegen des so angenehmen Tages um 12 h der Porzellanfabrik einen Besuch zu machen. Niedermayer und Passy empfingen uns, ersterer war so galant und bot Therese eine niedliche Kaffeeschale an, worüber sie ganz errötete. Um 2 h kamen wir in die Stadt und fanden das Dekret von Braun, worin Therese 150 fl. Zulage vom 1. April in sehr schmeichelhaften Ausdrücken zugesichert werden. Das dreimal glückliche Weib !!! .Nach Mittag schrieb ich. Dann ging ich zu Wallishauser und erwartete im Burgtheater Passy, „Soliman“. Therese machte nach Mittag Toilette und nahm heute zum ersten Male beide Reihen von der Lichtenstein. Sie kam mit der Scheiger ins Theater. Wir gingen zusammen in die Theaterloge; es war ungemein voll; Therese sang trefflich. Passy kam nach, wir gingen zusammen ins Kärntnertor-Theater „Ähnlichkeit“ und „Zulima“ von Gioja.
Band 03 (III.), Seite 41v
09.04.1801
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