|
1338
1801
4
5
Ostersonntag; ein angenehmer Tag. Früh ging ich zum Lichtenstein, um ihm Nachricht wegen Quartier zu geben. Dann fuhr ich mit Nina und Therese zu den Piaristen, wo sie in einer ersten Messe von dem unglücklichen Komponisten Volkert sangen. Um ½ 12 h gingen wir sehr langsam zur Tischlerin, Therese schenkte den Kindern, dann gingen wir zum Stern speisen. Nach Tische stiegen wir über die Karmeliterstiege hinab, besuchten Pepi und gingen an der Wien nach Hause. Therese hatte ihr neu gemachtes weißes Musselinkleid an, abends aber zur Kantate kleideten wir uns beide in Schwarz. Um ½ 7 in die Kantate von Weigl im Redoutensaal „Das beste Geschenk“, vorher Symphonie von Haydn und Klarinettenkonzert von Anton Stadler; die Kantate gefiel wenig, es war leer. Außer dem Hof waren 600 Personen und die Einnahme belief sich auf 3390 fl.; Therese war sehr düster und stimmte auch mich um. Vorher noch schickte Lichtenstein zu mir und ließ mich bitten, zum Grafen Deym zu gehen, welches ich gleich erfüllte; es war aber von keinem Vorteil.
Band 03 (III.), Seite 41r
05.04.1801
|