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Heiter. Früh ging ich ins fürstliche Haus zu Stessel, dann zum Grafen; ins Bureau, wo ich den Aufsatz über die Zauberflöte kopierte. Therese hatte Probe von der „Griselda“. Nach 12 h kam Teiner, welcher bei uns speiste. Wir erwarteten Lichtenstein, er ließ aber nichts sagen, noch kam er selbst. Nach Mittag besuchten wir Haydn, Teiner begleitete uns ein Stück. Wir blieben ein paar Stunden bei ihm, unter anderen sprachen wir auch von der Saal. Darüber äußerte er sich wie folgt „Sie hat viererlei Stimme, bald ist sie oben, bald unten im Bass, wie eine Klosterfrau. Sie ist lauter Grimasse und Kokette mit dem Parterre, voll Smorpheus. Sie weiß recht gut, dass ich sie nicht mag, denn sie wird nie eine große Künstlerin." Ich staunte nicht wenig über dieses Bild. Auch bat er Therese, sich wegen der Altistin Hammár (?) anzunehmen, sie anzuziehen, zu schmücken, kurz, sie zu adjustieren. Abends ging Therese nach Hause, ich ins Kärntnertor-Theater „Liebhaber und Nebenbuhler“; zwischen den Akten spielte der kleine Böhm ein Violinkonzert.
Band 03 (III.), Seite 37v
14.03.1801
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