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Regen. Früh ging ich zur Barany und erwartete den Lichtenstein, dann ging ich mit ihm bis zum Probezimmer, erste Probe von „Bathmendi“. Dem Kirstein brachte ich 3 Sitze ins Kärntnertor-Theater, dann ging ich ins Bureau, in die Theaterkanzlei, wohin Therese und Ascher kamen. Letztere kaufte bei der Infantin Ringe. Mittags speisten wir allein. Nach Mittag kam Walther um Therese zu sagen, dass morgen von seiner Lisette ein Musterkleid kommen würde. Um 5 h ging ich zu Lichtenstein und Barany. Ersteren konnte ich nicht erwarten und ging nach 6 h ins Kärntnertor-Theater, „Emilia Galotti“, Lefèvre als Gräfin Orsina, Frankstein als Marinelli. Erstere gefiel sehr, wurde beim Auftreten, ihrem Abgang und im Spiel selbst vier Mal beklatscht. Therese war im Parterre, anfangs in der Loge, da hörte sie von der kleinen Müller, dass ihr Braun sagte: „Morgen kann wegen Krankheit der Madame Rosenbaum „Zauberflöte“ ohnedies nicht sein“. Ich ahndete dies für eine Kabale und ersuchte Therese, Braun aus der Loge rufen zu lassen und mit ihm zu sprechen. Braun dankte ihr und sagte, Lichtenstein habe ihm gesagt, man müsste sie schonen, und ging gleich auf’s Theater um für morgen die „Zauberflöte“ anzuschaffen, und das war gut. Am Ende wurde die Lefèvre vorgerufen, welche aber schon mit Nouseul nach Hause gefahren war. Klingmann verkündete dies dem Publikum und sagte: „Mlle. Lefèvre wird sehr bedauern, dass sie diesem so schmeichelhaften Rufe nicht folgen konnte.“
Band 03 (III.), Seite 36r
02.03.1801
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