Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1301]

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Kein Theater. Früh ging ich zum Grafen, welcher nach Preßburg fuhr. Dann mit Therese auf die Bastei; da machten wir dem Vogl (?) einen Besuch, welcher dann Therese zur Traun begleitete, die ihr wegen ihrer Kunst tausend Schönheiten sagte. Ich ging ins Bureau, zu Liebisch wegen Gingham für Therese. In die Theaterkanzlei, wo mich – da Koch, Frankstein und Klimbke da waren – Pfersmann auf die Seite rief und sagte, dass er beim Baron, als Therese als Königin der Nacht erwähnt wurde sagte: „Die Rosenbaum hat doch auch allen Beifall erhalten“, der Baron antwortete: „Ich habe so etwas im Sinne“. Pfersmann gab mir zu erkennen, dass Braun Theresen mit Ende des Theaterjahres Zulage geben werde. Dies verdross mich und ich sagte ihm, dass Therese ganz umgestimmt wäre, weil man ihr – da die Saal jetzt 300 fl. Zulage erhielt – keine gibt und ihre Verdienste nicht anerkennt, ihr Talent nicht aufmuntert. Nach Mittag ging ich nach Hause. Therese speiste bei der Ascher, später kam auch sie. Wir blieben den Abend da; es wurde Saunikel gespielt.
Band 03 (III.), Seite 35v
27.02.1801
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