Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1299]

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Regen. Früh um 8 h war ich in Menzels (?) Gewölbe und kaufte für Therese 8 Ellen schön gestickten Musselin, trug ihn gleich nach Hause und überraschte damit das liebevolle Weib. Sie hatte eine große Freude darüber und das mehrte meine unendlich. Dann ging ich, weil mir der Graf schrieb, dass Therese allein gefallen habe und einen Sitz wünscht, in die Kasse und Theaterkanzlei, dann zum Grafen und nach Hause. Therese arbeitete, ich auch; schrieb Stessel und meiner Mutter, der ich das Buch und den Zettel von der „Zauberflöte“ schickte. Um ½ 2 h ging ich zu Lichtenstein, um ihn zum Speisen abzuholen. Wir speisten recht vergnügt und er versprach, morgen wieder zu kommen. Während dem Speisen brachte Rathmayer ein geschmackvoll vergoldetes Schreibzeug mit ihrem Namen und der Inschrift: „Wenn sie mich braucht, so strömt Glück ihren Freunden zu", das ihr die Porzellanfabrik zum Beweis ihres Dankes für ihren kunstvollen Gesang anbot. Ganz kindisch freute sie dieses Präsent und sie ging gleich mit dem Schreibzeug und dem Musselin zur Mutter, um es ihr zu zeigen, welche Freude zu äußern schien. Um 4 h ging Lichtenstein weg und ich um ½ 5 h ins Theater, zum 2. Mal „Zauberflöte“. Therese sang besonders die letzte Arie mit noch mehr Liebe; die Einnahme 709 fl..
Band 03 (III.), Seite 35r
25.02.1801
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