Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1289]

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Früh zum Grafen, welcher heute auf Preßburg fuhr, dann zahlen zum Zuckerbäcker. Zum Lichtenstein, welcher mir einen Brief zu lesen gab, in welchem er dringend gebeten wird, der ganz unbrauchbaren Stenglischen (?) die Rolle abzunehmen und selbe durch andere zu besetzen; eine Faktion der Saalischen Partei. Einstimmig mit mir hält er selbe für die Verfasser und versprach mir, selbe nichts ahnden zu lassen und den Brief zu vernichten. Zugleich versicherte er mich, dass die Stenglische nun diese Rolle sicher behält. Ich lud ihn zum Speisen ein. Therese begleitete ich zur Ascher, ging in die Theaterkanzlei, nach Hause. Dann holte ich Lichtenstein ab. Wir speisten in 5en, Lichtenstein, Ringer, sein Müller und wir beide; die Tischler Resel aß im Schlafzimmer. Recht angenehm unterhielten wir uns bis ½ 6 h. Therese brachte den Chiolich Redoute-Billetts und war den Abend allein zu Hause. Ich ging mit Ringer ins Kärntnertor-Theater „Beide Billetts“, „Alceste“. Plauderte mit der Mayer, mit Hubner (?) und lockte ihm richtig heraus, dass sie die Verfasser dieses schändlichen Briefes sind; auch machte er mir den Vorschlag, anstatt der Stenglischen den Saalischen Buben Carl zu nehmen, wie böse ! Therese fand ich schon schlafen.
Band 03 (III.), Seite 33r
15.02.1801
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