Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1275]

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Früh ließ mich der Graf rufen, er fuhr nach Preßburg; dann ging ich zu Lichtenstein, brachte ihm einen französischen Kalender und den Hamburger Artikel kopiert, mit einigen satirischen Gedichten. Er war eben im Begriffe zu Escherich zu gehen, um mit ihm bei Hummel einige Musikstücke von seiner Oper zu hören. Für Cavriani abonnierte ich eine Loge im Kärntnertor-Theater. Mayer erzählte mir, dass seine Frau im „Besuch“ als Oberförsterin auftreten wird. Mittags speisten Klimbke, Tischler Reserl bei uns, nachher kam auch die Hannerl. Nach Mittag erhielten wir Besuche von Passy, welchem ich einen sehr niedlichen, blauseidenen mit englischen Stahlperlen durchwirkten Beutel zum Andenken gab, von beiden Fräulein Chiolich, von Barany. Alle zusammen gingen wir ins Kärntnertor-Theater „Hausdoktor“, Shawl-Pas de deux. Nach dem Stück ging ich mit Passy ins Burgtheater „Opferfest“ und hörte da mit welchem Beifall mein liebes Weib sang. Lichtenstein war auf dem Theater; ich plauderte mit ihm und begleitete ihn nach Hause. Klimbke und Passy gab ich französische Kalender.
Band 03 (III.), Seite 31v
01.02.1801
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