Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1273]

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Kalt, windig und etwas Schnee. Am Vormittag ging ich zum Grafen, dann ins Bureau und später in den Redoutensaal zur Konzertprobe von der Frank, wo ich Therese mit Willmann und Ascher [fand ?]. Ich wurde bei der Frank aufgeführt, ein munteres, liebes Weibchen. Therese erhielt Billetts von Frank selbst. Mittags aßen wir allein. Therese besuchte nach Tisch die Willmann, ich arbeitete. Um 4 h fanden wir uns in der Theaterkanzlei. Da trafen wir Lichtenstein und machten ihm den Vorschlag, zur Dritten Dame die Milloch zu nehmen, welchen er mit Freude annahm; ob er ihn auch durchführen wird ? Wir besuchten die Rahl, blieben bis 6 h und gingen dann zu Galvani, mit welcher Therese ins Konzert fuhr. Ich fand den Saal schon angefüllt, und nachher wurden Saal und Galerie zum Drücken voll. Es war eine schöne Gesellschaft. Dass ein Lichterputzer vom Orchester herabfiel, Pulte und die Barriere mit sich riss, machte Unterhaltung zum Vorspiel. Frank, geborene Gerardi, Willmann und Simoni sangen aus den Opern „Merope" von Nasolini, und „Horatier" von Cimarosa. Beethoven spielte eine Sonate, Punto akkompagnierte auf dem Waldhorn. Haydn dirigierte 2 seiner eigenen Symphonien. Frank sang mit vieler Kunst und Ausdruck, ganz nach Crescentini; etwas lang dauerte es. Die Einlage belief sich über 9400 fl., wozu der Hof mächtige Beiträge machte.
Band 03 (III.), Seite 31r
30.01.1801
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