|
1256
1801
1
13
Früh ging ich zum Stessel, dann in die Buchdruckerei zum Trattnern, wo ich für den Grafen 2 Kalender erhielt und ihm brachte. Um ½ 12 h ging ich zum Cavriani wegen dem Maß vom Canapé, dann zu Scheiger. Später zu Klimbke und mit selbem bis in die Kärntnerstraße. Mittags speisten wir allein; Therese fand ich schon außer Bette. Nach Mittag besuchte uns die Scheiger, welcher wir das Präsent und das schöne Déjeuner zeigten. Später besuchte uns niemand; ich ging ins Kärntnertor-Theater und Burgtheater, Therese war allein, lag im Bette und unterhielt sich mit Kalendern. Im Kärntnertor-Theater „Ninna“ und „Dorfrichter“; ich blieb nicht lange und ging ins Burgtheater „Spieler“, Tiilly als Posert (?); gefiel wenig, wurde am Ende aber mit mühsamem Plänkeln hervorgerufen und sagte: „Erstes Publikum Deutschlands ! Ihr Beifall soll der erste Sporn sein, in unserer schönen Kunst Fortschritte zu machen, und ich halte es für das größte Glück, wenn ich einst nach Wien komme, mich Ihres Beifalls wieder freuen zu dürfen“ Die ersten Akte war ich im Orchester, dann auf dem Theater. Plauderte mit Nouseul, welcher heute die Versicherung seines Engagements erhielt, und Roose; war immer allein.
Band 03 (III.), Seite 28v
13.01.1801
|