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Früh schrieb ich meiner Mutter und Stessel zum Jahreswechsel, dann ging ich in die Theaterkanzlei und zum Grafen. Heute wurde der Polizeibefehl wegen Abschaffung der Fremden erneuert. Man spricht von Einquartierung von 10.000 Soldaten, der Errichtung verschiedener Depots, auch eines Pulvermagazins in der Stadt und am Mittwoch von der Abreise des Hofes. Um 12 h ging ich in die Theaterkanzlei, Therese kam nach. Wir speisen heute in Gesellschaft des Eckhart. Der Hof und die Kassen bleiben hier. Mit aller Anstrengung aber werden die Befestigungs- und Schanzarbeiten fortgesetzt, und die meisten Klöster mit Mehl angefüllt, wozu auch alle Privatpferde einteilungsweise verwendet werden. Das Aufgebot beginnt mit großem Eifer. Das Militär hat die Bürger von den Wachen abgelöst. Nach Mittag ging ich zum Grafen, abends ins Burgtheater, Nouseuls letzte Debütrolle als Advokat Cytborn; missfiel, auch nahm er ihn so lokal, welches den Zweck, hier zu gefallen, diesmal ganz verfehlte. Therese war bei der Scheiger zu Besuch, wo ich sie hinführte und wieder abholte.
Band 03 (III.), Seite 25v
29.12.1800
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