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Früh schickte der Graf nach Hofe, um zu sehen ob alles schon packe ? Ich ging in die Theaterkanzlei und erfuhr mehr als ich verlangte. Bei Hofe, Albert, Maximilian, Fürsten, überall ist man mit Packen beschäftigt. Wir hielten in der Theaterkanzlei ordentliche Session über die Politik. Der Graf bat mich in seiner Abwesenheit in dessen Wohnung zu bleiben; Moreau nimmt keinen Waffenstillstand an und dringt immer weiter vor. Mittags speisten wir allein; nach Mittag gingen wir auf Einladung des Gewey an die Wien in den Saal zum Gansel um die Optik des Girardoni (?) zu sehen, welche mit vielem KunstFleiß verfertigt ist. Wir unterhielten uns recht angenehm, meistens mit dem Schikaneder. Nach 6 h kamen wir zurück; ich begleitete Therese bis an die Stiege und ging dann zur Reine, um sie abzuholen. Treitscher (?) sah ich nur einen Augenblick und wartete bei Ziegler. Reine blieb bei uns bis nach 8 h. Klimbke kam auch und wir plauderten immer von der Nähe der Franzosen. Ich schrieb heute meiner Mutter um Mehl und Schweinefleisch, und indessen fanden wir bei unserer Nachhausekunft Mehl, einen Schinken und Milchbrot, welches so willkommen ist. Therese hatte heute wieder Probe vom „Opferfest“.
Band 03 (III.), Seite 23v
23.12.1800
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