Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1234]

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Schnee und weniger kalt. Vor Mittag war ich beim Grafen, ging mit ihm Spiegel kaufen, er ließ mich nachher 1 Stunde auf der Straße warten. In der Singerstraße begegnete ich Croll und sah nach 2 Jahren wieder die Reine. Ich freute mich sie zu sprechen, begleitete sie nach Hause, lud sie zu uns ein. Ich trug ihr an, sie morgen abzuholen, zu uns zu führen und sie mit meiner vortrefflichen Therese bekannt zu machen, welches sie auch annahm. Kurz vor meiner kam Therese von der ersten Probe zum „Opferfest“ mit der Schüller und Neumann nach Hause. Ich erzählte ihr alles, auch dass ich die Reine sah. Die Frage, ob ich sie allein besuchen würde, und die erwachte unglückliche Leidenschaft der Eifersucht kränkten uns beide und schufen eine bittere Stunde; doch heiterte ein Strahl von Sonne dies trübe Wölkchen am Ehestandshimmel wieder auf. Mittags waren wir alleine, ebenso abends. Therese arbeitete, ich schrieb, las und legte mich sehr früh ins Bett. Heute kam die Nachricht, dass die Franzosen schon in Linz eingerückt sind.
Band 03 (III.), Seite 23v
22.12.1800
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