Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1233]

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Sehr kalt. Unser Spaß verfehlte seine Wirkung nicht: Als Therese aufwachte, meine Stiefeln vom Fenster weg und etwas anderes sah, was sie nicht ausnehmen konnte, begann der Jux; kurz, als Therese alles sah, hatte sie eine herzliche Freude. Dies lohnte mich königlich. Nach 9 h ging ich zum Grafen, blieb bis 11 h. Dann ging ich in die Redoutensäle, zweite Aufführung der Kantate „Der Kampf um den Frieden“. Plauderte vorher mit dem Kassierer, Schöpfer, Tschepp (?), Scheiger, Passy, Madlen und unterhielt mich so ziemlich. Agnes begleitete Therese. Es war leerer als das erste Mal und gefiel auch weniger. Als ich nach Hause kam, fand ich als Surprise von der Ascher ein niedliches Unterziehwestchen aus englischer Wolle gestrickt, welches mich sehr angenehm überraschte. Mittags speiste Agnes mit uns. Zwischen und nach dem Essen besuchten uns die Herzog Nani und Cipriani. Abends kamen Rahl und Bruckmann, brachten unsere Platte mit 200 Abdrücken. Ich nahm sie samt dem Heinrich der Petrowitz ins Kärntnertor-Theater „Tugend in Gefahr“; meistens plauderte ich. Therese ging zur Ascher und bekam eine Menge Goldigkeiten geliehen.
Band 03 (III.), Seite 23v
21.12.1800
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