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Kalt, nach Mittag schneite es. Früh vor 8 h erwartete ich die Csekonics in der Stephanskirche, ich ging mit ihr zum Eckhart und schickte ihn zu Schüller. Dann zum Grafen, zum Brandmayer und Liebisch, wir plauderten eine Weile. Dann wieder zum Grafen, wo ich bis 12 h blieb. Therese besuchte die Barany und kam mit der Pepi in die Theaterkanzlei, wo wir zusammentrafen. Mit uns speiste die Pepi und Friedle (?). Nach Mittag erhielten wir Besuche von der Jeanette und Csekonics. Der Besuch war zeremoniös, die Unterhaltung steif, sie tranken Kaffee und gingen. Therese fand ein Kupfer, worin die Platte von unseren Namen eingewinkelt war. Dies gab Anlass zu Verdruss und sie begoss mich mit Wasser, fühlte aber die mir angetane Beleidigung und so gab’s eine herzliche Stunde. Nach 6 h ging ich ins Burgtheater, zum ersten Male „Der Besuch“, Lustspiel in 4 Akten von Kotzebue; gefiel sehr und hat mich angenehm unterhalten. Ich war sehr bequem im Orchester postiert. Die treffendsten Sätze, die Persiflage auf Art (?) und das Betragen des Adels, besonders im Theater, mit dem komischen Spiel des Baumann, und die vielen rührenden Situationen, alles dieses werden das Stück lange erhalten. Therese arbeitete zu Hause.
Band 03 (III.), Seite 21r
03.12.1800
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