Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1211]

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Kalt und feucht. Früh ging ich ins Bureau, schrieb an den Grafen, dann sah ich wegen Spiegeln nach und ging ins Quartier. Um 12 h machte ich einen Besuch in der Theaterkanzlei, wohin auch Gewey kam. Wir plauderten von seiner Widerlegung – der „Wienerische Socrates“ – und nahmen ihn mit zum Speisen. Bei Tisch gab Theresens Neugierde, als ich einen Brief vom Grafen erhielt, Anlass zu Verdruss. Nach Tisch besuchte uns Rosenberger. Ich brachte Theresen 2 Paar grauwollene Strümpfe, womit ich ihr eine Surprise machte. Abends besuchte uns Barany. Therese arbeitete an ihrem gestickten atlassenem Kleide. Ich blieb allein zu Hause, ging dann ins Kärntnertor-Theater „Seltsame Audienz“, dann zum ersten Male „Zulima und Azem“; das Ballett gefiel nicht besonders. Ich plauderte mit Collet, Rubana, Amadio (?), dem Landeskommissär von Ödenburg, Bürgermeister, Klimbke und Schüller und habe mich gut unterhalten. Gewey brachte mir ins Theater ein Exemplar vom „Wienerischen Socrates“, welches ich zu Hause zu lesen anfing.
Band 03 (III.), Seite 20v
29.11.1800
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