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Trüb und Nebel. Früh standen wir zeitlich auf, ich arbeitete, Therese auch. Ich ging ins Bureau, Therese in die Probe von „Schreiner“. Vom Bureau ging’s ins Quartier, zu Wallishauser, in die Theaterkanzlei. Auf dem Markt plauderte ich mit Ulbrich, welcher mir erzählte, dass sich die Barany über Mangel an Delikatesse von meiner Seite beklagte. Umlauf begegnete mir, begleitete mich ins Quartier; ich lud ihn zum Speisen, wir drei speisten und plauderten. Therese sang nach Tische von Umlauf. Inzwischen schickte Braunmüller und ließ uns beide Sonntag auf Mittag einladen, welches wir zusagten. Therese ging abends zur Braunmüller; ich arbeitete zu Hause bis 8 h, dann ging ich ins Kärntnertor-Theater in die Probe von Giojas neuem Ballett „Zulima und Azem“. Pepi besuchte uns; ich nahm sie mit in die Probe und avisierte es dem Mayer, welchem ich auch die 3 fl. 45 x für die Kopiatur der Musik vom Umlauf zahlte. In der Probe führte mir Klimbke den Neumann und Schüller (?) auf, mit welchen ich mich meistens, und wirklich angenehm unterhielt. Nach der Probe gingen Klimbke, Schüller, Neumann und ich ins Burgtheater, zum ersten Male „Die Verwechslung“ Lustspiel in einem Akt von Guttenberg, vorgeschlagen und hergegeben von Baumann, weswegen wir mit ihm schon viel Spaß hatten. Diese kahle Burleske missfiel. Nach dem Theater gratulierten wir ihm mit der Äußerung, dass das Publikum geteilt gewesen sei. Wir begleiteten die Fremden; so kam ich etwas spät nach Hause und fand Therese schon schlafen.
Band 03 (III.), Seite 20r
28.11.1800
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