|
1205
1800
11
23
Künstlerredoute. Früh arbeitete ich bis 11 h, dann ging ich in den Kleinen Redoutensaal zur Musikprobe von den Tänzen des Seyfried. Therese kam nach, Schönfeld ging mit mir. Die Kohl sprach mich im Saale an, es freute und überraschte mich und Therese die besondere Gefälligkeit des Kohl und seiner Frau. Um ½ 1 h gingen wir nach Hause und fanden schon die Brandlische Familie und Pepi, welche bei uns speisten. Nach Tische kam Störr und die Scheiger .Therese sang zum ersten Mal im Burgtheater in „Gelosie villane". Ich ging mit Brandl ins Kärntnertor-Theater, dann ins Burgtheater auf die Bühne, blieben bei der Oper und beim Terzett. Brandl unterhielt sich gut. Vom Theater ging’s gleich in die Redoute; es war außerordentlich voll und warm. Wir blieben bis 2 h, dann schlafen. Ich war heute so matt, so wenig empfänglich für Freude, dass ich mich wirklich nach Ruhe sehnte. Mit den unerträglichen Geschäften der Mutter hatte ich auch viel Verdruss.
Band 03 (III.), Seite 19v
23.11.1800
|