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Trübe und Regen. Früh war ich beim Grafen, wo ich wegen des Hofmeisters Rechnungen und Bemerkungen viel Verdruss hatte. Dann ging ich in die Dietrichsteinsche Kanzlei. Therese begegnete ich, gingen zusammen ins fürstliche Haus, trafen mit Haydn zusammen, der uns zu sehen verlegen war, doch tat er sehr galant. Beim Theater lud ich Lippert auf Mittwoch zu Mittag ein. Therese ging zum Scheiger wegen meinem Hut, ich zum Grafen, um ihm eine recht glückliche Reise zu wünschen; um 12 h fuhr er weg, welche Beruhigung für mich ! Ich ging zu Klimbke, plauderte mit ihm, dann nach Hause; wir aßen allein.Therese erzählte ich die gestrigen, aus dem Vorwurf einer Feigheit entstandenen Gefechte zwischen 3 Bataillons in der Alsterkaserne, dass 5 Mann tot, und 20 Verwundete, dass selbe anfangs mit Bajonetten, dann mit Flinten schossen, und dass nur der Kaiser mit einigen anderen Cavaliers Frieden stiften konnte; dass von den Franzosen der Waffenstillstand aufgekündigt wurde, dass Fleisch und Brot teurer werde. Traurige Aussichten ! Eine Auflösung der Monarchie !!! Nach Mittag arbeitete ich, Therese ebenfalls. Schrieb an Stessel, meine Mutter und Csekonics. Brachte Klimbke Schwarzwildpret, er fand es zu teuer für 17 x; dies ärgerte mich, dass mein guter Wille so verkannt wurde.Therese und ich saßen alleine zu Hause; sie arbeitete, ich las in der „Laterne des Diogenes“.
Band 03 (III.), Seite 18v
17.11.1800
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