Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [11838]

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Finster, furchtbarer Winter. Im Burgtheater wie am 26., im Kärntnertor-Theater „Angriffsplan“, zum 1. Mal „Berggeist“, macht nichts; im Theater an der Wien „Blaubart“. Darf nicht aus dem Haus. Hanl brachte früh die Kunde von Raimunds Fiasko. Mittags allein, ließen uns die Speisen vom Steinl holen. Farkasz schrieb, dass mir von 1. Jänner eine Pension von 300 fl. angewiesen ist. Ich antwortete, dies wäre grausam, bat um Ersatz für die 18 Monate und Erhöhung der Pension. Gegen Abend Reichard, verlangte seinen schändlichen Kontraktentwurf zum Durchsehen und steckte ihn ein, ging zur Frau. Ich verlangte ihn, weil Theodor mir selben gab; nein, er gibt ihn nicht, wird ihn mit Bemerkungen begleitet wiederbringen. Diese Keckheit entrüstete mich; ich sprang auf, schlug in den Tisch: „Nicht von der Stelle, elender Mensch !“. Dies donnerte ihn ganz zusammen, er gab den Aufsatz und flog zum Theodor, wohin er ganz zerknirscht kam und ihn um Besänftigung bat. Abends mit Fanny Préférence.
Band 11 (XI.), Seite 136v
05.12.1829
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