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Früh 3 Grad, Sonnenschein, warm; sehr angenehm. Im Burgtheater „Launen des Zufalls“, „Schauspieler wider Willen“, im Kärntnertor-Theater „Vampyr“, im Theater an der Wien „Othellerl“. Beim Frühstück Theodor, Aloysia, Hanl. Heute schlafen die Reimannischen zum ersten Mal in der Trollin (?) Haus; welch Gefühl muss das für die Guten sein !. Ich schlief wenig, hustete, bin matt. Früh kam Fanny, brachte Theresen Beutel mit Schließe und Marienbild im Goldrahmen; Reich Nettl Beutel in blauem Netz. Den Jean und Frau habe ich Sonntags geladen, ohne Revanche, ganz ungeniert. Mittags Reimann, Theodor, Evarist, Hoffmann mit Ferdinand, Herz, Eder Pepi, Loisl, Hanl, Kridl, 12 Personen. Therese gab dem Herz, welcher sang und deklamierte, ein Samtgilet mit roten Streifen, 7 fl., 1 braunes Seidentuch, 4 fl, 1 Kreuznadel, 4 fl.. Ferdinand sagte Verse und gab gestickte Streifen, Schenk schickte eine große, mit Früchten aufgeputzte Torte, die Schwitzer, welche mit Therese selbst da war, einen Kirschenkuchen. Nachmittags viele Gratulanten. Tichatschek führte Morgenroth auf, Wohlfarth mit Dehne.Gestern dachte ich nicht, dass ich heute eine Stunde im Garten sein würde. Des Verpflegsverwalters Peter von Strawen [Tod], 63 J., Schleimschlag.
Band 11 (XI.), Seite 132v
14.10.1829
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