Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [11702]

11702
1829
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Kalt, windig. Im Kärntnertor-Theater „Tausch“, „Ottavio Pinelli“, im Theater an der Wien „Schwarzes Kind“. Abfahrt der Kinder. Früh schickten wir ihre Bagage zur Schuster. Dem Holbein schrieb ich einen langen Brief. Gegen 10 h kam Fanny, brachte Theresen eine Muttergottes aus Mariazell, Bronze auf Alabaster, mir einen Christus am Kreuz von Gusseisen, den Kindern Muttergottes von Silber zum Umhängen. Reiste recht angenehm, kam gestern abend zurück, speiste mit uns mit Hanl und Herz, welcher nach Tische Raimund, Schuster und Korntheuer parodierte. Gegen 4 h Abschied der Kinder; Tränen von allen Seiten, selbst mich ergriff es sehr; suchte mich mit Arbeit und Lesen zu zerstreuen. Fanny fuhr mit ihnen zur Schuster, dann sie mit der Kirchmayer auf dem Steirerwagerl nach Hause. Gegen Abend kam Teutschmann, bald darauf Morawa mit dem neuen Anwalt Tichatschek, einem recht lieben Mann. Elend sieht Morawa aus. Therese führte ihn in den Garten, erstieg mit ihm die Galerie. Dann kamen Theodor, Evarist, Aigner, Hanl, welcher die Kinder noch bei der Wohnung der Schuster sah; sie unterhielten sich mit Bogenschießen.
Band 11 (XI.), Seite 124v
22.07.1829
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