Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [11661]

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1829
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Kalt, Regen, windig, nach Mittag etwas heiter. Im Burgtheater „Erinnerung“, im Kärntnertor-Theater Akademie, „Ottavio Pinelli“, im Theater an der Wien das Gestrige. 29 Jahre leben wir in glücklicher Ehe ! Gott erhalte sie, die Geliebte noch lange, lange ! Ich gab ihr 25 fl., sie mir 6 selbst gefertigte Brustflecke. Erste Messe in unserer Kapelle, zelebriert vom Pater Anton Dias (?), Professor am Theresianum, gaben ihm 5 fl. Therese beichtete und kommunizierte. Dem Gerentl (?) 2 ½ fl., der Kugler lithographiertes Tüchl, 2 ½ fl., Therese und Saly nähten Kelch- und Kannltüchel. Gegenwärtig Reimann, sie, Theodor, Evarist, Kugler und die Hausleute. Das Ganze war sehr feierlich. Mittags Fux, sie, Reimann, sie, Theodor, Evarist, Hruschka; waren sehr vergnügt; Hruschka brachte Theresen ein gemütliches Gedicht, illuminiert „Riposo in Egitto“ und ein schwarzes Nähkissen mit Stahl. Wir aßen bürgerlich, zuletzt eine Obersfaumtorte. Nach Tisch spielte Evarist seine Deutschen, später Fritz, Werner, Marie mit den zwei Weingarten; unterhielten sich mit Schaukeln und Singen. Um 8 h ging alles. Ich schrieb der Seitz, sie soll mir ihren Buben nicht mehr bringen, dem Hartinger um eine Patene zu unserem alten Glaskelch.
Band 11 (XI.), Seite 120v
11.06.1829
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