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Kalt aber heiter. Früh ging ich zur Illésházy mit des Grafen Brief, dann zu Cavriani und Quarin, wo ich 2 Stunden mit ihm plauderte, bis mich Graf Brown ablöste. Dann ging ich auf’s Bankl, Therese kam später. Wir blieben eine Weile, es war Probe von „Gustav Wasa“. dann begleitete ich Therese zum Oeppinger und ging nach Hause. Weinend kam sie, fiel mir in die Arme und sagte, dass ihr Oeppinger gesagt hätte, sie käme ums Kind; welche Empfindung für die Gute ! Er riet ihr einen Aderlass; ich schickte aber noch unterm Essen zu Eckhart. Er kam bald, verschrieb ihr und sie blieb ruhig im Bette liegen; das Blut ließ nach. Nach Mittag ging ich nicht aus. Wir hatten Besuche vom Uhrmacher und Frau, und der Cipriani (?). Ich schrieb dem Grafen. Abends ging ich ins Burgtheater „Bürgermeister“. Dem Rösler (?) gab ich die Zeichensprache der Taubstummen. Dann ging ich ins Kärntnertor-Theater um wegen der Musik mit Umlauf und Mayer zu reden; die Pepi ist auch krank. So wird mir jede Freude schon im Werden verdorben. Um 8 h war ich zu Hause und legte mich ins Bett. In der Nacht war Therese besser; wie sehr beruhigte mich dies !
Band 03 (III.), Seite 14r
12.10.1800
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