Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1162]

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Kalt und Regen. Früh ging ich zum Brandl, zum Jahn wegen den Versen, in das neue Quartier, ins Bureau. Dann in die Theaterkanzlei; um 11 h kam ich nach Hause und fand Therese im Bett wegen Kopfschmerzen. Nach Tische las ich den „Wallenstein“ von Schiller, dann ging ich zu Jahn wegen der Korrektur. Abends ins Burgtheater „Molinara“, „Dorfrichter“. Therese befand sich im Theater sehr schwach; mir ist sehr bange. Im Theater brachte mir der Portier vom Cavriani einen Brief vom Grafen, und erzählte mir, dass er den Cavriani von Galántha nach Preßburg begleitete. Auf der Straße lag ein totes Pferd, die Bauernpferde wurden scheu und stürzten den Grafen mit der Jungfer in einen Graben. Ersterer schnitt sich beinahe die Nase entzwei, verlor bei drei Maß Blut und wurde ohnmächtig nach Preßburg gebracht. Nach dem Theater kam noch der Hofmeister ohne Zopf im größten Negligé zu mir und jammerte über diesen Fall. Heute bekam ich den neuen Mantel ganz mit Croisett gefüttert; er ist sehr schön.
Band 03 (III.), Seite 14r
11.10.1800
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