Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [11466]

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1828
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Kalt, Finster. Im Burgtheater „Aussteuer“, Devrient Riemen; im Theater an der Wien „Witwe von 18 Jahren“, „Staberl als Physiker“ mit neuen Stücken. Im Josephstädter Theater „Füllhorn“. Früh kam die Hruschka, welcher ich den Text derb las, lange Strafpredigt hielt. Mittags mit der Kugler, nach Mittag mit Birkmayer auf den Tandelmarkt, Messkleider zu sehen. Fanden eines für 60 fl., zu teuer. Über die ganze Glacis zum Neuen Tor, den Versuch einer Minensprengung an der neuen Bastei gegen die Roßau zu sehen. Der Kaiser, sie, Erzherzoge und Tausende waren gegenwärtig. Nach der Sprengung gingen Major Hauser, 2 Leutnants, 2 Korporale und ein Grenadier hinein und fanden den Tod; die Leutnants waren Reuter und Keresztury (?). Czernthal begegnete mir und eilte um einen Chirurgen, es war aber alles zu spät. 2 Feuerburschen, welche mit der Luftmaschine kamen, wären auch beinahe erstickt. Anhaltend wurde Luft gepumpt. Der Minengang 44 Klafter. Vormittags war ich an Ort und Stelle, sah und hörte alles. Bei Therese, welche die Erschütterung merkte, waren die Fieglmüller und Marie, kauften Leinwand zur Außtaffierung. Ich fand Gesellschaft.
Band 11 (XI.), Seite 105v
27.11.1828
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