Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1142]

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Früh arbeitete ich. Da kam Schwarzgruber (?) mit der Nachricht, dass mein Vetter Dominikus Willmein (?) gestern in Hütteldorf am Schlag gestorben sei. Mich dauert herzlich die gute Muhme. Um 11 h ging ich zu Klimbke, dann mit ihm und Koch zur Generalprobe. Therese kam, ging aber bald und wir folgten ihr nach Hause, Koch speiste bei uns. Gleich nach Tisch gingen wir in die Probe; sie dauerte bis ½ 4 h und war voll Konfusion, denn die Musik strotzte von Fehlern. Dann ging ich auf die Mehlgrube in den Saal, wo ich dem Jux mit der Werbung zusah. Da fand ich Brockmann, Jahn und Hipfel (?) und mehr dergleichen, die alle ihren Patriotismus im Trinken übten. Heufeld (?) suchte mit Aufbietung aller Kräfte Würde zu verschaffen, und wie unglücklich; es gelang ihm nicht. Im Burgtheater auf der Bühne fand ich den Nouseul, Tochter, Klingmann, Ziegler und Tannenberg (?). Später ging ich ins Kärntnertor-Theater, 2. Akt „Contadina“ und zum ersten Male „Der wachsame Dorfrichter“ von Salvatore Viganò. Dessen Schwester Viganò de Rossi trat zum ersten Mal als Groteschi (?) auf und gefiel. Therese sang recht artig und war mit sehr viel Geschmack angezogen. Im Theater plauderte ich mit dem Schmirer, Frankstein, Marchini (?) etc.
Band 03 (III.), Seite 11v
21.09.1800
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