Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [11331]

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1828
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Ein angenehmer, grauer Tag; mittags Regen, der Sturm wütete fort, es wurde kalt. Im Theater an der Wien „Vetter Lucas aus Jamaica“, Einnahme des Philipp Riotte, von ihm die Musik; schlecht, alles schlecht. Im Leopoldstädter Theater zum 1. Mal „Eroberung von Krähwinkel“, Pantomime in 1 Akt; vorher „Felix Immerfroh“. Nach dem Frühstück besichtigten wir die Kuh samt Kalb, ließ das Dach der Hütte umdecken. Therese sang mit Louise, ich ließ mich mit meinem Kassabuch ein. Janele kam mit einem schriftlichen Auftrag der Gräfin, die 234 Bouteillen Wein, die Möbel, Wäsche, Porzellan, Gläser, Badner Silber, alles bei der Stullmüller in Beschlag zu nehmen und durch den Richter zu bewirken. Grill von Hannover – heiratete vor einem Jahr die Schauspielerin Huber – überraschte uns. Er verließ die Schmid in Dresden, sang den Malcolm, Tancred, Weisse Frau. Schmid und seine Frau kamen gestern aus Dresden, besuchten uns, plauderten lange. Sie alterte etwas, er wurde stärker. In Dresden bekamen sie 40 Taler für eine Rolle; die Reise kostete 300 Taler. Er klagte, dass er unbeschäftigt sei, von ihr leben müsse; indessen gefällt ihnen Hannover. Die kränkliche Kugler kam.
Band 11 (XI.), Seite 93r
15.07.1828
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