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Die Hitze steigt. Im Burgtheater „Unschuldiger muss leiden“, „Gutherziger Alter“, im Theater an der Wien „Preciosa“, im Leopoldstädter Theater „Fahrt nach dem Nordpol“. Früh zeigte ich Theresen den neuen Weg bei der Grotte, überraschte sie sehr. Johann hat ihn gestern ausgehauen, Therese ließ die 2 Markischen holen, sie nahm heute das erste Schwefelbad. Fechner besuchte uns, ich gab ihm ein Bouquet. Gestern klagte mir Müller Sohn über die Härte, das Filzige seines Vaters, dass seine Mutter angezapft (?) und er Sonntag über 8 Tage ein Mittagskonzert im Josephstädter Theater geben wird. Der drükkenden Hitze wegen speisten wir in der Grotte. Abends kam Heinrich Schmidt, referierte von der großen Kommission am Donnerstag, wobei Sedlnitzky, Hofrat Bürgermeister Ams, Mosel, Kammerprokurator Linder etc. waren. Die Dotation sei nur 50.000 fl., keine Herabsetzung der Preise, Kontrakt auf 12 Jahre, Zins im Pfau (?) 2100 fl., Kaution 44.000 fl. Schmidt bot die Schätzung seiner Realitäten auf 32.000 fl. an, welche sie nur zur Hälfte annehmen wollen. Schmidt will Dekorationen, Garderobe etc. gar nicht als Eigentum, will sich den Betrag von der Dotation in 12 Jahren abziehen lassen. Er will Duport und Spina bringen. Der Kontrakt hat 34 Seiten. Sedlnitzky bestellte ihn für Montag. Ich empfahl ihm und führte Ullmann auf. Später kam Mark, Stessel mit Toni (?) und Hanulik (?), dem Steifen.
Band 11 (XI.), Seite 90r
21.06.1828
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