Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [11306]

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1828
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Drückend heiß. Im Burgtheater „Correggio“, Rott als Michelangelo; so-so. Im Theater an der Wien „Preciosa“, die Weick gefiel. Früh in die Stadt. Die Seitz stürzte voll Verzweiflung über Seitz’ Schuldenmachen ins Zimmer, dass sie keinen Kreuzer Geld hat. Für Neefe unterschrieb ich mich beim Magistrat wegen seinem Pass. Schrieb an Dräxler wegen einer Audienz beim Czernin. Sah im Mariahilfer Kloster Hess’ Taufe des Hl. Stefan durch den Bischof Adalbert in Vater Geysas Gegenwart, für Gran; 25 Schuh hoch, 15 breit, gefiel mir sehr. Primas Rudnay gab ihm 6000 fl. Münze. Ging in den Prater, speiste beim Paperl. Sah Dubskys Wachsgalerie; nichts Neues, vieles sah sehr veraltet aus; Van Dinters Schlangen, besonders interessierte mich die Riesen- und Klapperschlange, wartete die Fütterung ab. Ging langsam in die Stadt, brachte für Therese Bäckerei und für die Aloisia Stessel ein silbernes Strickkapperl (?), 4 fl.. Bei Therese war mittags die Lissl, ihr Fritz holte sie. Die Schmirer, Gruber, Poller waren abends mit den Reimannischen da, Baldamus schickte ich zum Reimann, dass er wegen dem Amphitheater in der Modenzeitung einen Aufsatz mache.
Band 11 (XI.), Seite 90r
20.06.1828
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