Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [11293]

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1828
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Kalter Wind, öfters Regen. Im Burgtheater „Falsche Scham“, im Theater an der Wien das Gestrige, im Leopoldstädter Theater „Ritter Roststaub“, „Reise nach dem Nordpol“. Im Garten. Früh ging ich auf den Kirchhof; Vater Hoffmanns Grabmal steht noch nicht. Die Stessel brachte Louise, nahm mit der Nettl nochmals Abschied. Ich saß mit Raulino in der Kapelle, arbeitete; er brachte Kirchmayers Haus in Königstetten, speisten zusammen. Abends kam Leyritz mit Frau, Evarist, Sprenger; Theodor; brachten die Trauerkunde von Minna Pollers Tod, in der Blüte ihrer 19 Jahre; am Partezettel 21 Jahre. Nach langem Leiden endete sie gestern Nacht, 12 h. Sie heiratete am 30. Oktober 1827, war 7 Monate und 7 Tage verheiratet, nicht glücklich. Während ihrer anscheinenden Genesung sehnte sie sich nach unserem Garten, wo sie so frohe Tage erlebte; war zweimal da, Theodor trug sie in die Kapelle. Sie starb in Traiskirchen; der Leichenzug beginnt morgen um 5 h, dann wird sie in Pollers Grab in Währing geführt. Mutter, Fanny und Gruber fuhren gleich in die Stadt, die Schmirer schickte mir durch Petschke (?) einen Brief von Kochs Nichte Caroline Spilcke vom 30. Mai, dass die arme Jeanette wie vor 8 Jahren bedeutend krank sei, 2 Ärzte habe, Unterstützung brauche. Schmirer bat mich indessen in ihrem Namen zu antworten.
Band 11 (XI.), Seite 89r
07.06.1828
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