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Ein grauer Tag; es wurde heiter und heiß. Im Burgtheater „Brief aus Cadix“, „No. 777“, im Theater an der Wien „Schwarze Frau“, im Leopoldstädter Theater „Geprellter Fuchs“, „Fahrt nach dem Nordpol“, Pantomime, missfiel. Vermählung des Emanuel Fux mit der Anna Thanhäuser. Ich ließ für die Braut, ihre zwei Schwestern, Anna und Louise Stessel die 6 Bouquets, dann 10 auf die Kerzen und 4 große auf den Altar binden. Vor 11 h fuhren Therese, Louise und Theodor als Brautführer zur Brautmutter, dann in 4 Wägen zur Kirche. Es ist der Jahrestag – Mittwoch vor Fronleichnam – an dem ich vor 28 Jahren mein gutes Weib ehelichte. Der Braut brachten wir einen Kranz von Rosen und Vergissmeinnicht. Kraus hielt eine bündige, herzliche Rede. Ich lud auch den Kooperator Baumann. Beim Ankommen, der Funktion, der Weihe des Altars und bei den Toasts wurde geläutet und gefeuert. An der Tafel saßen 18, Pfarrer Kraus, Kooperator Baumann, Brautpaar, Thanhäuser mit Toni und Pepi, Hassl, der ein Gedicht las, Fux, sie, Dini, Theodor mit Nina und Louise Stessel, Agnes und Camilla. Sehr auferbaulich war die Funktion und Weihe des Altars. Nachmittags versammelten sich 60 Personen, sie spielten, scherzten, Amalie Hähnel sang, Emanuel spielte die Phisharmonika, dann wurde getanzt, bis 10 h. Förster brachte von ihm selbst auf Stein radiert, Paganinis Porträt, ganz klein. Die Woller war zum ersten Mal, und samt der Lisette und Maria voll Vergnügen. So endete dieser Freudentag.
Band 11 (XI.), Seite 88v
04.06.1828
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