Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [11272]

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1828
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Kalt, rauer Wind. Im Burgtheater „Heinrich IV.“, 2.Teil, im Theater an der Wien „Fehlgeschossen“, „Zauberkampf“; im Leopoldstädter-Theater „Sylphide“. Mit Polborn, Raulino, ausgerüstet mit 4 Guglhupf, 1 Kalbsschlögel, 2 Bouteillen Wein, fuhren wir um ½ 7 h nach Königstetten zu Johann und Theresia Kirchmayer. Wir fuhren über Klosterneuburg, Kritzendorf, Höflein, Greifenstein, Alltenberg, St. Andrä, Wolfpassing, waren um ½ 4 h da. Schlecht ist der Weg, voll Hügeln von Neuburg bis über Greifenstein. Stiegen nach einem kalten Frühstück in Greifenstein beim Rössel ab und gingen zum Kirchmayer. Der erste Eindruck ist nicht angenehm; überall Reparaturen notwendig, das Ganze (?) sieht arm aus; überall fehlt es. Die Frau deprecierte öfter wegen ihrem Negligé. Wir sahen das Haus, den Garten, terassenförmig mit einer unbegrenzten Aussicht über Tulln bis Göttweig etc. Raulino engagierte sich, das Haus und Landschaft zu zeichnen, ich sprach lange mit beiden, bat und empfahl selbe dringend. Wir aßen im Rössel, Fleischsuppe, Reis, Rindfleisch, Rostbraten, zahlten 3 fl. Nachmittags ließ ich mir die arme Kirche aufsperren, heute war Richterwahl. Um 5 h segnete ich die Kinder und fuhren weg. Die Kinder sandten Therese und Fanny Bouquets. Um 9 h zu Haus, sie war mit Agnes, Sepherl und Saly im Garten.
Band 11 (XI.), Seite 86v
17.05.1828
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