Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [11223]

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1828
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Wie gestern. Im Burgtheater „Jugend Heinrichs IV.“, im Kärntnertor-Theater „Joseph“, in Theater an der Wien „Dreissig Jahre aus dem Leben eines Spielers“. Am Vormittag im Garten. Uhl vom Hofgärtner Fenditsch schickte 6 Rosenbäume, 18 fl., 66 Pflanzen, 12 fl.; Trinkgeld, dann der Julie Tüchl, 4 fl.. Ließ selbe versetzen, bat Frühauf, nachzusehen. Im Großen Redoutensaal Konzert des Nicolò Paganini aus Mailand; der große Violinspieler spielte auf der g-Saite ein Konzert. Galerie 4 fl., halb leer, der Saal nicht gedrängt. Der Wohlfarth brachte ich eine weiße Tasse mit Gold, 10 fl.. Speiste da, nahm etwas Ludlamsschriften mit. Dräxler und Lebleu (?) waren da. Die Hruschka ließ heimlich Stessel rufen, Fechner verleugnete sie es; er fand sein Rezept, blieb aus. Beschwor mich, zu ihm zu fahren, ich tat’s, aber vergebens. Nun wurde Stessel wieder gerufen; ich selbst ging, sah seine liebliche Wirtschafterin. Sagte es ihr, fuhr wieder in den Garten und expedierte mit der Rosel den Jaudl ins Spital, aus Angst, dass er schlecht eingerichtet ist. Zahlte 9 fl.; alles jammerte. Zum Fabrikanten Brudermann, sah seine Malversuche, Frieds (?) Turnierritter, seine dicke Frau. Abends eine Stunde zur Hruschka, Honegger kam auch. Bei uns Joseph Mark und sie, spielten Préférence.
Band 11 (XI.), Seite 80v
29.03.1828
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