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Früh ging ich ins Bureau, dann zur Probe von „Figaro“ ins Kärntnertor-Theater. Nach selber mit Therese zum Kärntnertor hinaus auf die Glacis bis zur Ungargase; sahen schon den Dachstuhl vom Theater an der Wien. Mittags aßen wir beide in der Goldenen Birn im Garten und zwar sehr mittelmäßig. Nach Tisch erhob sich ein schrecklicher Sturm; wir wollten aber durch den Hafen (?) durchgehen, um den Kanal zu sehen, und warteten selben ab. Nachher gingen wir vom Kanal bis zum Brandl, machten da einen Besuch und sahen auch seinen äußeren Garten an; sahen den Kanal, ein großes, außerordentlich kostspieliges Unternehmen, für das man Millionen verwendet und noch lange ist kein Erfolg zu erwarten. Abends gingen wir ins Burgtheater „Beide Klingsberg“, Mad. Normann als Frau Wunschel. Die Ärmste missfiel ganz; mich dauert sie außerordentlich. Ich ging zu ihr auf’s Theater, tröstete sie und lud sie zu uns auf Mittag, oder wann sie uns besuchen wollte. Beim 4. Akt gingen wir nach Hause. Therese und ich hatten eine sehr traurige Szene wegen der so fatalen Mutter.
Band 03 (III.), Seite 8r
25.08.1800
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