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1827
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Kalt, trüb, abends Regen. Im Burgtheater zum 1. Mal „Vormund und Mündel“, Schauspiel in 5 Akten von E[rnst] Raupach; der 1. und 2. Akt gut, dann langweilig, missfiel. Im Kärntnertor-Theater Maurers Konzert, danach „Französin und Rajah“. In beiden Theater „Gott erhalte !“. Im Theater an der Wien „Schwarze Frau“, im Leopoldstädter Theater „Moisasuras Hexenspruch“ von Meisl, mit Schuster und Krones; gefiel. Früh auf die Maut wegen Polborn, las dann Holbeins „Aloise“, nach Wachomenio (?), Musik von L[udwig] Maurer. Das Ganze, besonders im 1. Akt, hat wenig Handlung, im 2. Akt nicht klar, warum Lafare unter Räubern ist und bleibt. Mittags allein, nachmittags auf dem Markt, brachte Kanzler und Zampis geschliffene Krügeln. Sah die in der Reitschule aufgestellte Illumination, als Probestück, wenn man etwas kaufen will. In Corras Kaffeehaus, dann ins Kärntnertor-Theater; Maurers Variationen, dann das Concertant; gefiel außerordentlich. Minna von Pfuhl sang mittelmäßig. Sehr voll; plauderte mit Ley (?), welcher sagte, diese Pfuhl sei eines französischen Barons Frau, welche wieder zum Theater will. Ließ mir einen Wagen holen; als ich eingestiegen, stieg nach mir ein Fremder ein: es war der brave Röser; angenehme Überraschung !
Band 11 (XI.), Seite 66v
03.11.1827
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