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Grauer Herbsttag. Im Burgtheater „Verleumder“, im Kärntnertor-Theater Akademie, Pietschmann spielt Pianoforte, dann „Blaubart“, im Theater an der Wien das Gestrige. Im Garten, früh in die Stadt, ging zur Fanny, befahl die 8 Lichter anzünden, von H(utschenreiter) den Beschauzettel holen. Ordnete meine Geschäfte, zu Schenk, plauderten über manches. Sie glauben, Jean gibt der Fanny jährlich 1000 fl. CM. Ich schrieb wegen Quartier an Damm. Marie endete das Gartentableau, welches ganz meisterhaft ist, allen gefällt. Wegen schlechten Streichen des Guillemin (?) gibt Duport keine Tageskarten aus. Raulino, Müller speisten mit uns, Müller unterhielt abends die ganze Gesellschaft. Posch holte mich ab, der Geymüller Haus zu sehen; Feron war sehr gefällig. Parterre sind die gelben und roten Prachtzimmer, der stuckierte Speisesaal, am Ende der gelb spalierte Tanzsaal, im Mezzanin die Dienerschaft, im 3. Stock ihr Wohnappartement. Schön ist das grüne Billardzimmer, des Herren kirschrotes Kabinett, bequem das chamois Schlafzimmer, die Möbel weiß lackiert, blau gemalte Verzierung, angenehm ihr Spiegelkabinett. Das Ganze, die Einteilung, bietet wenig Bequemlichkeit; der Garten eine nackte Wiese, die Aussicht auf die Reitschule, die Stallungen weder licht noch luftig. Abends sangen die Pitzenberg (?), Dagschitz, Olivier, dann wurde getanzt, die Kinder beteten. Tod des Platzobersten Joseph Freiherr von Lang im 62. Jahr; Lungendampf
Band 11 (XI.), Seite 62r
18.09.1827
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