Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [1099]

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Vor Mittag mit dem Grafen beschäftigt, welcher heute nach Baden fuhr. Mittags aßen wir allein. Nach Mittag um ½ 5 h gingen wir an die Wien und sahen den enormen Bau des neuen Theaters an. Es gefällt mir außergewöhnlich und ist wirklich sehr groß. Am 13. Mai, Dienstag, wurde der Anfang zu diesem großen Bau gemacht, welcher jetzt schon 4 Stöcke hoch ist. Im Weggehen begegnete uns Zitterbarth, welchem wir hierüber unser Kompliment machten. In der Kärntnerstraße begegnete mir Schulz; er befindet sich frei vom Blutspeien, wird aber nach seiner eigenen Erklärung wohl nie mehr singen können. Die Jagemann sprachen wir auch. Abends waren wir im Wiedner Theater „Die Maskerade“ von Ayrenhoff und „Das Urteil des Paris“ von Richter in Knittelversen; beides zum ersten Mal. Im Theater plauderte ich mit Zimmerl (?), Kreuzenfeld (?), Gewey, Michel (?) und Mayer. Die Knittelverse erregten viel Lachen und unterhielten. Um ½ 10 h waren wir schon zu Hause und legten uns gleich. Der so anhaltende Katarrh macht mich ganz missmutig und stört meine Ruhe.
Band 03 (III.), Seite 5v
09.08.1800
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