Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [10847]

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1827
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Gefroren, trüb, windig, Schnee. Im Burgtheater „Belisar“, im Kärntnertor-Theater „Debüt im Konzert“, „Wiedergefundene Tochter“, im Josephstädter Theater „Oberst“, „Schiffbruch“; immer voll. Früh überraschte mich mein liebes Weib zum zweiten Mal mit einem niedlichen Halstuch, welches ich mechanisch nehmend gar nicht bemerkte. Den Vormittag quälten mich Gratulanten, Jaudl,Sepherl brachte mir Veigerln, Reseden; gab ihr 1 fl. 40 x, Kutschersfeld mit seinem Karl, ein lieber Bube. Die Ball brachte mir einen seidenen Beutel, grau mit Gold, Spinnenform, Schließe von Bronze, Hruschka kam ganz zerknirscht, bat um Vergebung und brachte einen Papier-Granitstein und Stahl, mit einem Stiche verziert. Den Honegger nahm ich wegen Bau ihres Tempels derb her. Er ist zu unüberlegt, hat zu wenig Praxis. Therese speiste am Tisch, Neumann, Jungmann, Marie waren die Gäste, mit welchen ich überrascht wurde. Nachmittags allein, abends noch mit Therese, Werner, Huber, Schwitzer Therese, Rebhann, Ellmaurer, Ball. Die ersteren sahen die „Schlösser Österreichs“, ich mit den letzteren Porträts. Später kam Pepi Reich. Ich bediente mit Kaffee, Gefrorenem, Brioche, Zunge, Kamp, Bier. Toni säumte mir 6 weiße Tücheln, Pepi machte mir einen Beutel.
Band 11 (XI.), Seite 43v
19.03.1827
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